So, da könnte ich euch nun ewig lang erklären, was es mit dem letzten Post auf sich hatte, was es beruflich gerade neues gibt oder warum ich so aufgeregt aufgrund des mütterlichen Besuchs am nun vergangenen Wochenende war, aber nein, stattdessen habe ich meine gesamte Schreibzeit in die Beantwortung von 11 fragwürdigen Fragen gesteckt. Lieben Dank an DasManuel 😉
01. Was?
Mensch, Mutter, Frau, Freundin, Geliebte, Tochter, Enkeltochter, Schwester, Nichte, Hobby-Psychologin, Buchhändlerin
02. Wer?
Maria, auch Ina, der reale Name ist jedoch viel schöner und bedeutet so viel wie „Hoffnung“ 🙂
03. Wie?
philanthropisch/misanthropisch, altruistisch/egozentrisch, naiv/misstrauisch, agnostisch/gläubig, gut/böse, nett/zickig, emotional/rational, besonnen/wahnsinnig,, grazil/ungeschickt, sich selbst im Weg stehend, zwiegespalten, humorvoll/witzig/ironisch/sarkastisch/morbide, Kinder liebend, kreativ,…
04. Wo?
Vor dem Laptop, im Wohnzimmer, in meiner Wohnung, in einem dörflichen Stadtteil einer Kleinstadt, in der Mitte Deutschlands, ursprünglich von der Nordsee
05. Wann?
Jetzt, ursprünglich 1984
06. Was dachtest du, als du meine ersten fünf Fragen gelesen hast?
1.) Ich hatte das Sesamstraßenlied irgendwie anders im Ohr.
2.) Sollte „wer?“ nicht zuoberst stehen?
07. Musik, Malerei, Text oder Film?
Ich möchte mich ungern entscheiden, aber es gibt da auf jeden Fall eine Rangfolge:
Text
Musik
Film
Malerei
Wobei ich mit Malerei am wenigsten anfangen kann, während die anderen drei Kunstformen relativ nah beieinander stehen.
Da ich in jungen Jahren relativ viel Zeit mit Erwachsenen verbracht habe, habe ich mir meine Zeit meistens mit der Gedanken- und Geschichtenwelt der Bücher vertrieben. Nach wie vor bringt mich ein gutes Buch dazu, vollkommen in eine andere Welt abzutauchen, mitzufühlen und mitzuleiden.
Schreiben war zudem schon immer eine Art Therapie für mich. Ohne Musik und Schreiberei hätte ich vielleicht wirklich eine psychologische Betreuung gebraucht. Offenbar habe ich damals ganz gute Bewältigungsstrategien für mich entwickelt. Dennoch, lese ich meine unzähligen Texte aus meiner Teenagerzeit, ist wenig Positives darunter zu finden…
Mittlerweile habe ich eine Art Wort-Fetisch entwickelt. Ich mag es einfach, wenn jemand Wörter benutzt, die der Durchschnittsmensch nicht benutzen würde, die eloquent und erhaben sind und vielleicht schon fast in Vergessenheit geraten…
Im Gegensatz zum Film ist man beim Text noch relativ frei wenn es darum geht, sich die Geschichte in seinem Kopf auszuschmücken. Dennoch hat der Film ganz klar auch seine Vorzüge.
Mimik, Gestik, Aussehen, Klang – alles ist hier zwar festgelegt, kann aber gleichzeitig auch beeindrucken. Nicht immer stimmt die Behauptung „Das Buch war aber besser!“ (zumal dies natürlich eine sehr subjektive ist). Manchmal gelingt es einem Film viel besser eine bestimmte Stimmung zu transportieren als es geschriebene Worte getan hätten.
Und auf der anderen Seite die Musik.
Wenn ich es recht bedenke, hat Musik mir sogar mehr Kraft gegeben, als es Texte und Filme vermochten.
Mit Musik kann ich mich wahnsinnig schnell und gut motivieren, auch Musik hat mich durch meine Teenagerzeit getragen und mir geholfen, nicht vollkommen abzudriften.
1998 war ich auf meinem ersten Konzert überhaupt. Das waren die Ärzte aka „die beste Band der Welt“.
Die Mischung aus Punk, Rebellion, Witz, Individualismus und lebensbejahenden Texten, hat sich sehr positiv auf mein Selbstwertgefühl ausgewirkt. Ich fühlte mich erstmals verstanden und akzeptiert und dachte mir: Wenn der Rest der Welt mich nicht so akzeptiert wie ich bin, dann kann er mir gestohlen bleiben!
Auch heute trägt Musik mich durch den Tag und nach wie vor bin ich diesbezüglich sehr textaffin.
Olli Schulz, Madsen, Broilers, Alligatoah… Größtenteils Emo-Musik für verschiedene Stimmungslagen, aber auch viel herrlicher Schwachsinn, Ironie und Sarkasmus.
Leider kann ein melancholisches Lied auch ausreichen, um mir den Tag zu verhageln.
Aber auch Musik ohne bedeutungsschwangere Texte kann mich anmachen, gerne einfach Partymusik, die mich dazu zwingt die Hüften zu schwingen und durch die Wohnung zu tanzen. Absoluter Familiensommerhit: „This Girl“ von den Kungs.
Malerei… Auf Städtetrips interessiere ich mich dann schon auch für Kunstausstellungen und Museen, aber es nimmt keinen großen Anteil an meinem Leben ein. Tatsächlich bevorzuge ich da eher Fotografie, da sie exakter und schärfer arbeitet (interessant: Lost Places, z.B. die verlassene Arztvilla Anna L).
08. Was ist vor der Geburt?
Ca. 40 Wochen rumgeschwimme im Fruchtwasser.Ich bin ja ein Freund von dem Gedanken, dass Menschen aus mehr bestehen, als nur aus verschalteten Synapsen und funktionierenden Zellen.
Ich habe mal die Theorie gelesen, dass die „Seele“ schon eine Weile vorher die Mutter begleitet, auch während der Schwangerschaft.
Klingt auch nicht absurder als das Leben an sich.
09. Was kommt nach dem Tod?
Gute Frage. Leider sind nicht mal die Nahtoderlebnisse so einheitlich, dass sie ein konkretes Gesamtbild ergeben. Ich bin jedenfalls geneigt zu glauben, dass es weiter geht, auf die eine oder andere Weise.
Auf meiner To-Read-Liste steht auf jeden Fall das Buch von dem Neurologen, der durch ein Nahtoderlebnis eine komplette Kehrtwende seines Glaubens hinlegte:
Blick in die Ewigkeit
Dennoch sollte man sein Leben bewusst genießen, denn niemand weiß genau, was auf der anderen Seite wartet und der Einschnitt wird mit Sicherheit groß sein…
Ich habe seit mindestens einem Jahr noch einen Beitrag zu dem Thema rumfliegen, den ich mich bislang noch nie zu posten getraut habe. Vielleicht wäre das jetzt mal ein Anlass.
10. Denkst du, dass „böse“ ohne „gut“ existieren kann?
Nein. Ich würde sagen, dass man das eine nicht ohne das andere definieren kann, das Gute bedingt das Böse und umgekehrt.
Beim Schreiben unterscheide ich zwischen Fakt und Fiktion. Das hilft mir ein wenig, wenn ich versuche, mich zum Beispiel in die dunklen Abgründe eines Psychopathen hineinzudenken. Ist der Schreibprozess beendet bzw. pausiert, versuche ich bewusst wieder aus diesem Keller emporzusteigen und in der Realität anzukommen. Das ist manchmal allerdings leichter gesagt, als getan.
Manchmal schreibe ich auch anschließend an einer eher absurden, leichteren Geschichte weiter.
Definitiv merke ich aber, dass es mir nicht gut tut, mich zu lange mit düsteren Gedanken herumzuschlagen. Egal, ob es sich dabei um meine eigenen oder die anderer handelt.
Ich würde jedoch behaupten, dass ich das mittlerweile ganz gut im Griff habe und mich mit positiven Gedanken/Musik/Bewegung/positiven Menschen ablenken kann.
Charaktere in Geschichten können durchweg böse oder durchweg gut sein. Besonders für junge Leser ist diese Sichtweise geeignet, da sie einer Überforderung entgegenwirkt. Aber auch im Action-/Horror/Thriller-Genre ist dies eher die Regel.
Die Realität ist allerdings eine andere. Wir alle tragen gute wie böse Anteile in uns. Wobei ich gut und böse als (durchaus wandelbares) Konstrukt gesellschaftlicher Übereinkunft definieren würde.
11. Was erfüllt dich?
Meine Kinder. Freundschaft. Arbeit leisten, die wertgeschätzt wird.
Und solide 18x5cm.
Ich möchte nicht direkt jemanden nominieren (obwohl ich schon echt gerne sehen würde, dass der alte Mann sich an die Beantwortung meiner Fragen macht :-P), wer also Bock hat, darf sich angesprochen fühlen.
- In welcher Situation wolltest du das letzte Mal einen anderen Menschen auf den Mond schießen?
- Wann und wie hast du dich das letzte Mal geirrt?
- Würdest du für einen geliebten Menschen auf einen anderen Kontinent ziehen und hier alles zurücklassen?
- Was würdest du/was hast du bei der Erziehung deiner Kinder anders gemacht im Gegensatz zu deinen Eltern?
- Was bedeutet BDSM für dich?
- Was bedeutet Höflichkeit für dich und empfindest du deine Umwelt als höflich?
- Fühlst du dich frei?
- Redest du manchmal mit dir selbst und wenn ja, in welchen Situationen?
- Was ist der Sinn deines Lebens?
- Wann/In welcher Situation standest du zum letzten Mal vor einer großen Entscheidung, die dein Leben nachhaltig verändert hat?
- Wenn du wüsstest, du würdest bald sterben, würdest du deine Beerdigung planen oder sie deinen Nachkommen überlassen? Falls du sie planen wollen würdest, wie würde sie aussehen, was würdest du dir wünschen?
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